Stress?

Frau schreit, hält sich die Ohren zu
Selbstanalyse: Finde und minimiere deine Stressfaktoren!

Was sind Stressfaktoren?

Um Stresssymptome abzubauen, müssen wir die täglichen Stressfaktoren im Alltag auffinden.

Vorab, ich behaupte jede Mutter leidet unter Stresssymptomen, aber jede von uns nimmt Stress anders wahr. Während in mir ständiges Babygeschrei im Supermarkt schon vermehrt Stresshormone frei setzt, ist das für meine Freundin vielleicht nur ein nettes Nebengeräusch beim Frühstück im Café à la: „Ach wie süß!“ Also lass uns deine Stressfaktoren suchen!

Vorab: Stressfaktoren, auch Stressoren genannt, sind Reize, die dich und deinen Körper in Stress versetzen (siehe auch Artikel „Stresssymptome und was du dagegen tun kannst“, hier lesen), sodass wir eine Ausschüttung von Stresshormonen verzeichnen können. Stress ist aus biologischer Sicht als Anpassungsreaktion unseres Körpers auf Gefahren ein sinnvoller Mechanismus, um uns und unser Leben mit Kampf oder Flucht zu schützen. In einer Stressreaktion brauchen wir zügig viel Energie, daher werden dann sogenannte Stresshormone ausgeschüttet.

Die wichtigsten Stresshormone in akuten oder chronischen Stresssituationen sind Cortisol, Adrenalin und Noradrenalin, die eine erhöhte Glukosezufuhr zum Gehirn und den Muskeln ermöglichen. Unsere Muskeln sind angespannt, wir sind hoch konzentriert, die Herzfrequenz steigt.

Dank der Arbeit unseres Sympathikus sind wir bereit uns der Gefahr zu stellen: den schreienden Kindern, die während des Essens die Möhren unter dem Tisch verteilen, während der Hund durch läuft, der Postbote klingelt und du deinen Kunden am Telefon nicht verstehst….der ganz normale Wahnsinn, du kennst das! 

Daher ist so bedeutend deine Stressfaktoren zu identifizieren, sich diese bewusst zu machen, um deine Stresssymptome zu reduzieren. Die Auslöser für Stress sind heutzutage vielfältig. Daher ist die Stressbewältigung entscheidend für deine Gesundheit.

Die Stressfaktoren in unserem modernen Leben sind meist psychischer Natur, verursacht durch:

  • erhöhten Medienkonsum, Lärm, künstliches Licht etc.
  • Doppelbelastung durch Familie und Beruf
  • finanzielle Ängste oder Sorgen 
  • Konflikte und Auseinandersetzungen in der Familie, mit Freunden oder Kollegen
  • Leistungsdruck 
  • Dauererreichbarkeit
  • ständiger Zeitdruck und mental load im Alltag
  • Krankheiten, Todesfälle in der Familie

Warum solltest du deine Stressfaktoren identifizieren?

Eine andauernde Stressbelastung führt zu Stresssymptomen und macht krank. Das Problem in unserer modernen Gesellschaft ist, dass wir heute die Stresshormone nicht mehr natürlich durch Kampf oder Flucht abbauen können.  Man stelle sich vor man türmt vor der wütenden Chefin oder geht gar auf sie los….?!

Wenn wir im Alltag die Stresshormone nicht abbauen können, häufen sie sich und schüren Entzündungsprozesse im Körper, die Krankheiten nach sich ziehen. Die ersten Symptome können noch unspezifisch sein, vielleicht in Form muskulärer Verspannungen oder Rücken- und Nackenschmerzen, aber die Palette an Stresssymptomen ist lang und ernst zu nehmen. 

Folgen von Stress können vielfältig sein, z.B.:

  • Kopfschmerzen, Migräne, Tinnitus
  • Nacken- und Rückenschmerzen oder andere muskuläre Verspannungen
  • geschwächtes Immunsystem, häufige Erkrankungen
  • Alkohol- und Drogenmissbrauch
  • Magen- und Darmgeschwüre
  • Verkalkung der Herzkranzgefäße (Gefahr für Herzinfarkt)
  • sexuelle Unlust oder Fortpflanzungsprobleme
  • psychische Probleme: Ängste, Depressionen, Burnout
  • Auswirkungen auf unser Genom (siehe Folge-Artikel zur Epigenetik)

Wer also an seiner Gesundheit interessiert ist, der sollte an seinem Stressmanagement arbeiten.

Als Mutter mit der Doppelbelastung von Beruf und Familie stehen wir also ganz oben auf der Risiko-Liste für Stresserkrankungen und sollten wir dringend versuchen unseren Stress zu bewältigen. Das können wir aber nur, wenn wir wissen WAS unsere Stressfaktoren (Stressoren) sind.

Wie du deine Stressfaktoren in 3 Schritten identifizierst

Änderungen können wir nur erreichen, wenn wir wissen was uns stört.

Also setz dich hin und nimm Dir einen Stift zur Hand. 

Schritt 1: Visualisiere deinen Alltag. Fertige dir eine Liste an zu deinen persönlichen Stressfaktoren.

Frage: Was stresst dich in folgenden Bereichen deines Lebens:

  • im Haushalt
  • in der Partnerschaft
  • in der Familie/ im Familienmanagement
  • im Job
  • weiteres…

Schritt 2: Priorisiere! Suche dir aus den von dir notierten Stressfaktoren die drei wesentlichen heraus, die dich am meisten belasten im Alltag.

Notiere sie.

Schritt 3: Du hast nun die Dinge benannt, die du dringend in deinem Alltag ändern müsstest. Reduziere deine Stressfaktoren im Alltag, um wieder leistungsfähiger und zufriedener zu sein.

Gehe dabei folgendermaßen vor, mit:

  • Lösungsorientierung: Überlege, wie du die Dinge, die dich stressen, zielführend ändern kannst.
  • Wertschätzung: Wenn du Veränderungen im Privatleben oder im Job bewirken möchtest, musst du mit Leuten reden. Achte auf eine offene, wertschätzende Kommunikation dabei. Äußere deine aktuelle Situation und nenne deine Wünsche. Vermeide Vorhaltungen und Schuldzuweisungen.
  • Offenheit: Wenn du Dinge in deinem Leben ändern möchtest, heißt dass, dass du vielleicht auch eingefahrene Strukturen einreißen musst, also Gewohnheiten.
    • Beispiel: Wenn du schon immer in deiner Beziehung die Wäsche gemacht hast, dann ist es schwer diese Routine zu durchbrechen und für deine Familie vielleicht schwierig sich nun an neue Regeln zu halten. Kommunikation miteinander hilft. 

Tipp: Zur Etablierung neuer Gewohnheiten, kann dir auch die tiny-habit-Methode helfen (siehe Artikel „Gewohnheiten ändern leicht gemacht nach der tiny-habit-Methode“).

Viel Erfolg bei deiner Suche nach deinen TOP-Stressfaktoren! 

Spüre sie auf und eliminiere sie!

Mache deinen Stresstest!

Du weißt, wenn du es nicht für dich tust, tut es keiner! 

Mehr Informationen zur Stressbewältigung, siehe “Resilienz“ (hier lesen) oder in meinem Buch « Stress?! Der tut nix für Dich. Lifehacks gegen Stress für Eltern. »

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