Resilienz

Frau gestresst
Die eigene Resilienz ist trainierbar, ähnlich wie ein Muskel.

„Der wahre Reichtum ist die Gesundheit und nicht Gold- und Silberstücke.“ (Mahatma Gandhi)

Definition Resilienz

Dauerstress, mental load und To Do ´s dominieren unseren eh schon komplexen Alltag. Besonders in der Corona-Pandemie waren viele Familien mit dem ständigen Spagat zwischen Job und Kinderbetreuung im Lockdown überfordert. Ihre Resilienz war gefragt.

Der Begriff „Resilienz“ stammt aus dem Englischen (resilience) und kann mit Widerstandsfähigkeit übersetzt werden.

Resilienz im Alltag beschreibt die psychische Gesundheit und innere Widerstandskraft von Menschen und ihren Umgang mit schweren oder stressigen Lebenssituationen, d.h. ihre Belastbarkeit und ihr Krisenmanagement. Jeder Mensch ist aufgrund seiner Kindheit, Erfahrungen und Lebensumstände unterschiedlich belastbar und verschiedene Faktoren beeinflussen die individuelle Resilienz.

Deine innere Widerstandskraft kannst du stärken und trainieren, um erfolgreicher mit Stress im Alltag umzugehen.

Die Bedeutung von Resilienz im Alltag

Resiliente und widerstandsfähige Menschen weisen ein gutes Stressmanagement auf und sind somit gut geschützt gegen die Auswirkungen von Stress auf Körper und Seele. Sie können allgemein gut mit belastenden Situationen umgehen, sowie Lebenskrisen besser meistern. 

Resiliente Menschen zeigen außerdem Studien zufolge oft ein sehr gesundes Selbstbewusstsein, sodass sie eher ihre Erfüllung im privaten oder beruflichen Umfeld finden und statistisch weniger gestresst im Alltag sind.  Sehr resiliente Menschen gehen mit schweren Situationen und Schicksalsschlägen besser um und zeigen sich nicht nachhaltig negativ von ihnen beeinträchtigt.

Die gute Nachricht: Resilienz ist trainierbar! Du kannst gezielt deine innere Widerstandskraft im Alltag stärken, um dein Stressmanagement zu optimieren und gelassener im Alltag unterwegs zu sein. 

Nach Denis Mourlane, Psychologe, Psychotherapeut und Berater sind hoch resiliente Menschen insgesamt erfolgreicher, denn sie sehen „Dynamik und Komplexität als Chancen und gehen diese mit Optimismus, Zuversicht, Selbstwirksamkeitsüberzeugung und Empathie an. Sie sehen ein Scheitern als eine Möglichkeit zu lernen, um es das nächste Mal besser zu machen.“[1] Resilienz ist also eine Grundvoraussetzung für ein erfülltes und glückliches Leben. 

Resilienz stärken: Warum du deine innere Widerstandskraft erhöhen solltest

Die Komplexität des Alltags und der ständige Zeitdruck unter dem wir täglich stehen, führt oft dazu, dass wir weniger belastbar sind, weniger Geduld aufweisen und uns schneller hinreißen lassen ungeduldig oder ungehalten zu werden. Oftmals ist das nicht nötig und wenig zielführend, aber ein emotionales Ventil, um mit der dauerhaften Überforderung zurecht zu kommen unter der viele von uns leiden. Resilientere Menschen können Stress besser bewältigen, weisen weniger Stresshormone auf und zeigen somit weniger gesundheitliche Folgen von Dauerstress. 

Es gibt Faktoren, die dein Stressmanagement beeinflussen. Nach dem bekannten Konzept der 7-Säulen der Resilienz sind die folgenden Faktoren ausschlaggebend für deine Resilienz und beeinflussen somit dein Stressmanagement im Alltag. Wenn wir wissen, welche Faktoren für unsere Resilienz ausschlaggebend sind, können wir diese gezielt fördern, um unsere innere Widerstandskraft zu erhöhen.

Faktoren der Resilienz nach dem Konzept der 7 Säulen und wie du sie nutzen kannst:

  • Optimismus 

Gewöhne Dir an dein Glas als halbvoll zu betrachten. 

  • Akzeptanz 

Lass den Perfektionismus los und akzeptiere, dass du nicht alles beeinflussen kannst. Du kannst aber beeinflussen wie du die Dinge wahrnimmst und auf sie reagierst.

  • Lösungsorientierung

Gehe alle Probleme und Situationen lösungsorientiert an und versuche Hindernisse aus dem Weg zu räumen. Deine Selbstwirksamkeit gibt dir Stärke!

Mehr Tipps und Lifehacks zur lösungsorientierten Stressbewältigung im Familienalltag findest du in meinem Ratgeber „Stress?! Der tut nix für Dich – Lifehacks gegen Stress für Eltern“. 

  • Verantwortung übernehmen

Komm heraus aus der Opferrolle und übernimm aktiv die Verantwortung für dein Tun und Handeln. Nur du bist deines Glückes Schmied (du kennst den Spruch oder?). Dies ist leichter gesagt als getan, da uns meistens Glaubenssätze unserer Kindheit limitieren. Hier hilft es sich selbst und seine Handlungsweisen zu reflektieren. Als Methode kann ich das „Journaling“ empfehlen (mehr dazu hier).

  • Bindungen und Netzwerke

Gute und starke soziale Beziehungen nähren unseren Geist und unsere Seele und enge Bindungen zu Familie, Freunden und Bekannten helfen Krisenzeiten besser zu bewältigen.

  • Positive Zukunftsplanung

Resiliente Menschen arbeiten aktiv an ihren Visionen und Zielen. Sie wissen, dass sie ihre Zukunft beeinflussen und richtungsweisend sind. Arbeite proaktiv für Dich und deine Ziele! Du hast es in der Hand!

  • Selbstreflexion und Selbstfürsorge

Resiliente Menschen sind allgemein erfüllter, weil sie um ihre Selbstwirksamkeit wissen. Sie betreiben meist aktiv Persönlichkeitsentwicklung, um ihre Ziele zu erreichen und achten auf eine ausgewogene Work-Life-Balance.

Kurzum: Stärke deine innere Widerstandskraft, um:

  • gesünder und entspannter zu leben, 
  • erfolgreicher zu sein im Job und Privatleben und
  • erfüllter zu leben.

Stärke deine Resilienz mit diesen 3 Strategien

 Wenn du dich in der Beschreibung oben wieder findest und deine Resilienz stärken möchtest, dann versuche es mit den folgenden drei Strategien in deinem Alltag. 

Diese Strategien kannst du im privaten, sowie beruflichen Umfeld erproben und trainieren, damit sie Dir zur Gewohnheit werden.

Strategie 1: Wenn du wieder einmal in einer stressigen Situation steckst, sei es beruflich oder privat, frage dich: Kann ich diese Situation jetzt direkt beeinflussen?

  • Wenn die Antwort „ja“ lautet, so sei selbstwirksam und löse das Problem schrittweise und zielführend. 
  • Wenn die Antwort „nein“ lautet, dann versuche dich nicht von negativen Emotionen überrollen zu lassen, denn dann kannst du gerade einfach nichts ändern – ob du dich aufregst und Energie verbrauchst oder nicht. 

Also entscheide dich bewußt dafür keine negativen Emotionen zu zeigen und lächle statt dessen (auch wenn es aufgesetzt ist). 

Eine ruhige Präsenz vermittelt außerdem (Handlungs-)Kompetenz. Was sind nun deine Alternativen und Handlungsoptionen?

Beispiel: Du hast einen Auto-Platten auf dem Weg zur Arbeit. Wenn du dich aufregst, wirst du die Situation nicht ändern und dein Cortisol-Spiegel steigt unnötig an. Was kannst du aber aktiv tun? Deinen Arbeitgeber informieren, dass du später kommst, ggf. ein Meeting verschieben, den Reifen wechseln (lassen), ein Taxi nehmen … . 

Sei selbstwirksam und genieße das Gefühl etwas bewirken zu können, statt Energie für Dinge aufzuwenden, die dich nicht weiterbringen.

Strategie 2: Versuche bei der nächsten Gelegenheit in einer stressigen Situation, sei es im Job oder zuhause, die Ruhe zu bewahren. 

  • Atme 3 Mal tief durch oder zähle lautlos von 20- 23 und lote dann deine Handlungsoptionen aus. 

Versuche damit das Beste aus der Situation zu machen und lasse dich nicht von negativen Emotionen leiten, die nicht lösungsorientiert sind. 

Beispiel: Du kommst nach einem stressigen Tag mit den Kindern zuhause an, sie verteilen ihre Sachen kreuz und quer im Flur und streiten lautstark darum wer den Ipod für ein lustiges Hörspiel als Erster nutzen darf. Innerlich könntest du schreien vor Anspannung. 

Bevor du aber selber laut wirst, atme 3x tief durch. 

Werde sehr leise, hocke dich hin und lade deine Kinder mit der Geste geöffneter Arme und einem Lächeln zu dir ein: du wirst sehen durch deine Ruhe, beruhigen sich die Kinder von alleine. Besprich mit ihnen ganz leise das weitere Vorgehen: wer wann den Ipod nutzen darf, dass Hausaufgaben zu machen sind und dass vor der Nutzung alle Sachen aus dem Flur ordentlich verstaut werden.

Strategie 3: Werde zum Optimisten! Versuche in den kommenden Tagen in Situationen, wo dir negative Assoziationen in den Sinn kommen, diese gedanklich ins Gegenteil zu kehren. 

Lass dich zukünftig nicht mehr von schlechten Vibes herunter ziehen im Alltag, sondern versuche immer das Positive an der Situation zu sehen. 

Lach darüber, wenn es hilft! 

Je öfter du dieses Verhalten praktiziert, desto eher wird es dir zur Gewohnheit, sodass du davon profitieren kannst.


[1] https://www.business-bestseller.com/wp-content/uploads/2014/05/bbs_509.pdf (15.09.2012, business bestseller summaries, Hrsg. A. Krunic, Medieninhaber, Verleger: business bestseller VerlagsgmbH, Innsbruck)  zu Denis Mourlane „Resilienz – Die unentdeckte Fähigkeit der wirklich Erfolgreichen“ (2012).

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